Warum ein Zurück so wichtig ist
Sie sind unverzichtbar und aus dem Leben nicht mehr wegzudenken: Batterien und Akkus begleiten uns im Alltag und werden mittlerweile in immer mehr Geräten eingesetzt. Ihre Bedeutung nimmt zu, da Produkte mit Kabel und Stecker immer häufiger durch batterie- oder akkubetriebene Produkte ersetzt werden.
Ob groß oder klein, rund oder eckig, wiederaufladbar oder zur einmaligen Verwendung: Pro Jahr sind mittlerweile ca. 63.000 Tonnen Batterien und Akkus im Umlauf – Tendenz steigend.
Warum die richtige Batterierücknahme so wichtig ist, erklären wir hier.
3 Gründe für eine sachgerechte Rückgabe
Ressourcen schonen
Es gibt vieles, was nicht Müll, sondern Wertstoff ist! So ist es auch mit alten Batterien und Akkus: Sie enthalten wichtige Wertstoffe, die recycelt werden können. Durch den Recyclingprozess der alten Batterien und Akkus reduziert sich auch der Bedarf an neuen sogenannten Primär-Rohstoffen. Diese sind nur begrenzt in der Welt enthalten. Durch das Recycling müssen weniger dieser Rohstoffe abgebaut werden, da die meisten der wiedergewonnenen Stoffe direkt zurück in die Batterie- und Akkuherstellung fließen.
Umwelt schützen
Ein weiterer Grund, alte Batterien und Akkus ordnungsgemäß zurückzugeben: Sie enthalten giftige Stoffe wie Quecksilber, Cadmium und Blei. Wenn Batterien unachtsam in der Natur oder auf der Straße entsorgt werden, können sie auslaufen und die giftigen Stoffe freisetzen. Das ist nicht nur gefährlich für die Umwelt, sondern auch für Mensch und Tier. Denn wenn die giftigen Schwermetalle in unsere Umwelt gelangen, können sie z. B. durch Luft oder im Grundwasser in unserer Nahrungskette wieder auftauchen.
Sicherheit gewährleisten
Viele Unfälle in Abfallfahrzeugen oder Entsorgungsanlagen sind auf Batterien oder Akkus zurückzuführen, die nicht richtig entsorgt wurden. Landet eine alte Batterie fälschlicherweise im Haus-, Rest- oder Biomüll, ist das Risiko im weiteren Entsorgungsprozess wie beim Pressvorgang im Fahrzeug oder beim Schreddern in der Anlage hoch. Brände oder Explosionen können dabei die fatale Folge sein. Durch die korrekte Entsorgung werden nicht nur Schäden verhindert, sondern auch Menschenleben geschützt!
Rückgabequote erhöhen – Jetzt! Für uns und die Umwelt
Die Zahl der benötigten Batterien hat über die letzten Jahre stark zugenommen. Nicht überraschend, wenn wir uns in unserem Alltag anschauen, wo überall batterie- und akkubetriebene Geräte benutzt werden.
Das Batteriegesetz wurde 2021 so überarbeitet, dass für uns Verbraucher*innen der Mehrwert des Recyclens deutlicher und das Entsorgen noch einfacher gemacht wird: Alte Batterien und Akkus können fast überall um die Ecke abgegeben werden – im Supermarkt oder an der Tankstelle, im Elektrofachhandel, im Baumarkt oder aber auf dem kommunalen Wertstoffhof.
Bisher werden von den jährlich über 63.133 Tonnen in Umlauf gebrachten Gerätebatterien ca. 51 % korrekt entsorgt (Stand 2023, Deutsche Umwelthilfe e. V.). Viele alte Batterien und Akkus versauern aber in Haushaltsschubladen oder landen gefährlicherweise im Hausmüll oder sogar in der Umwelt. Um den Ressourcenbedarf unserer Gesellschaft sowie der Herstellung neuer Batterien zu decken, müssen zukünftig mehr Altbatterien dem Recyclingsprozess zugeführt werden. Denn der fortwährende Verbrauch primärer Rohstoffe ist langfristig weder wirtschaftlich, gesellschaftlich, noch ökologisch tragbar.
Daher wurde 2023 eine neue Batterieverordnung verabschiedet, die ab 2025 das bisher geltende Batteriegesetz aktualisiert: So sieht die Umsetzung der Batterieverordnung in deutsches Recht eine Erhöhung der Sammelmengen für Gerätebatterien von bisher mindestens 50 Prozent auf 63 Prozent bis Ende 2027 vor, bis 2030 sollen sogar mindestens 73 Prozent eingesammelt werden! Um das zu schaffen, müssen wir alle an einem Strang ziehen.
Batterien und Akkus in Elektrogeräten Schrott or Not?
Tatsächlich verbirgt sich in vielen Gegenständen, von denen man es nicht erwartet, eine Batterie oder ein Akku. Elektrisches Spielzeug, Fernbedienung oder Wecker – das ist selbstverständlich. Aber wussten Sie, dass auch singende Grußkarten, blinkende Schuhe oder Powerbanks mit einem kleinen Energiespeicher ausgestattet sind?
Wichtig ist: Bevor alte Elektrogeräte entsorgt werden, sollte immer geprüft werden, ob sich darin noch Batterien oder Akkus befinden. Aus vielen Geräten lassen sie sich oft mühelos entfernen. Danach sollten die Batterien und das Gerät getrennt und ordnungsgemäß entsorgt werden.
In elektrischen Zahnbürsten, E-Zigaretten, Smartphones und Co. befinden sich allerdings oft fest verbaute Akkus, die nicht so einfach entfernt werden können. Hier ist wichtig: Nicht einfach in den Restmüll damit! Die durchgestrichene Tonne auf vielen Geräten zeigt genau das an. Das Symbol finden Sie auch oft auf Mülltonnen klebend.
Wie Batterien und Akkus enthalten auch Elektrogeräte wertvolle Rohstoffe, die in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt werden können. Außerdem können in Elektrogeräten auch gefährliche Stoffe wie Quecksilber, Blei, Cadmium und Arsen verbaut sein, die, wenn sie austreten, unserer Gesundheit und der Umwelt schaden.
Pro Einkauf dürfen drei Elektrogeräte bis 25cm Größe im Supermarkt kostenlos abgegeben werden. Wertstoffhöfe nehmen kleine wie auch große Altgeräte an. Hier gilt: Am besten direkt das Personal der kommunalen Sammelstellen ansprechen und nach der korrekten Entsorgungsart vor Ort fragen. Der Rücknahmefinder von Plan E der Stiftung Elektro-Altgeräte Register (EAR) zeigt, wo alte Elektrogeräte kostenfrei abgeben werden können.
Neben leeren Batterien und Elektrogeräten sollten selbstverständlich auch andere Müllsorten wie Plastik, Restmüll oder Altpapier getrennt werden. Nur so können wertvolle Rohstoffe dem Kreislauf wieder zugeführt werden. Wie richtig entsorgt wird und welcher Müll in welche Tonne gehört, erfahren Sie bei der Initiative der dualen Systeme Mülltrennung wirkt.
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Um welche Batterien geht es eigentlich? Batterie ist nicht gleich Batterie
Das Batteriegesetz unterscheidet grundsätzlich zwischen verschiedenen Batteriearten: Gerätebatterien, Batterien für leichte Verkehrsmittel, Autobatterien, Industriebatterien und Traktionsbatterien. Bei der hier beschriebenen Batterierücknahme geht es speziell um die Entsorgung von Gerätebatterien. Unter dieser Bezeichnung werden gekapselte Batterien zusammengefasst, die problemlos in der Hand getragen werden können.
Batterien werden zudem unterschieden in:
- nicht wieder aufladbar (Primärbatterien)
- wiederaufladbar, sogenannte Akkus (Sekundärbatterien)
Die bekanntesten Gerätebatterien sind Monozellenbatterien (z. B. Typ AA und AAA), wie sie in Fernbedienungen, Spielzeug, Elektrogeräten oder Kameras verwendet werden. Aber auch Knopfzellbatterien – kleine runde Batterien, deren Durchmesser größer ist als ihre Höhe – und Blockbatterien gehören zu Gerätebatterien. Auch lithiumhaltige Batterien und Akkus, wie wir sie aus Laptops und Handys, aus dem Akkuschrauber oder der elektrischen Zahnbürste kennen, sind dieser Kategorie zuzuordnen.
Größere Batterien wie Fahrzeug- und Industriebatterien, z. B. für E-Fahrzeuge, E-Bikes und zur Speicherung Erneuerbarer Energien sowie Autobatterien fallen hingegen nicht unter die herkömmliche Batterierücknahme, für die unsere Rücknahmesysteme zuständig sind (siehe „Wer wir sind“). Diese Batterien werden in einer anderen Form gesammelt.
Vorsicht bei Lithium-Batterien und -Akkus
Fast in allen Geräten der mobilen Telekommunikation, der E-Mobilität, aber auch nahezu in allen Bau- und Gartengeräten sind Lithiumbatterien enthalten. Ihr Vorteil: Sie haben eine hohe Energiedichte und kompakte Bauweise, daher halten sie lange und können mehr Energie speichern als andere Batterien. Das verschafft den Verbraucher*innen längere Nutzungszeiten. Allerdings ist Lithium auch ein leicht brennbares und sehr reaktionsfreudiges Metall. Eine Lithiumbatterie kann sich beispielsweise bei falscher Lagerung, Stößen, Beschädigungen oder Überhitzung entzünden.
Die Gefahr eines Brandes besteht besonders dann, wenn die Batterie mechanisch stark beschädigt wird. Landen lithiumhaltige Batterien (bzw. Lithium-Ionen-Akkus) im Hausmüll, kann das zu Kurzschlüssen bis hin zu Bränden führen und es werden umwelt- und gesundheitsgefährdende Stoffe freigesetzt. Fast jede Woche verursacht so in Deutschland eine nicht ordnungsgemäß entsorgte Batterie Kurzschlüsse und Feuer in Entsorgungsfahrzeugen, Mülltonnen oder Sortieranlagen. Tendenz steigend.
Um die Sicherheit für Mitarbeitende der Entsorgungsbetriebe sowie die Gesundheit von uns allen zu gewährleisten, ist eine richtige Entsorgung von lithiumhaltigen Batterien und Akkus essentiell. Über Gefahren der falschen Entsorgung von Batterien und Akkus klärt unter anderem der Bundesverband der deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft e.V. (BDE) mit seiner Kampagne Brennpunkt: Batterie auf. Haben Sie schon die rot-gelben Aufkleber auf Ihrer Abfalltonne entdeckt?